FLVB-Herren-Nationaltrainer Pompiliu Dascalu

Ab Freitag, 21. Mai, startet für die Luxemburger Herren-Nationalmannschaft die CEV Silver League 2021 im österreichischen Amstetten. Gegner werden bis kommenden Sonntag Kroatien (21.5.), Ungarn (22.5.) sowie die Gastgeberformation (23.5.) sein. FLVB-Nationaltrainer Pompiliu ...

Dascalu wagt einen Rück. Als auch Ausblick und spricht über seine Coronaerkrankung.

FLVB: Aus verschiedenen Ursachen können Sie leider nicht auf den kompletten Spielerkader zurückgreifen. Wollen sie dieses Handicap versuchen mit einem starken Mannschaftsgeist auszugleichen, wie es ihnen bei ihrem letzten internationalen Auftritt im Januar 2020 beim Novotel Cup bestens gelang?

Pompiliu Dascalu: „Bei allem Respekt für unsere damaligen Gegner (Island, Schottland und England), aber Österreich, Kroatien und Ungarn würde ich als etwas zäher bezeichnen, wenn man es denn so ausdrücken kann. Ihre europäischen Rankings belegen, dass wir jetzt in einer etwas anderen Kategorie spielen werden. Was die Aufgabe natürlich schwieriger gestaltet. Der technisch-taktische Bereich ist das eine, der Bereich Motivation und Kampfgeist – wie man sich also als Mannschaft auf dem Spielfeld verhält –, ist hingegen etwas anderes. Ich zähle tatsächlich auf diese Tugenden. Sollten wir in dem einen Bereich einen Rückstand auf unsere Gegner haben, möchte ich, dass wir diesen Rückstand ausgleichen, indem wir die Gier an den Tag legen, sich zu übertreffen, sich teuer zu verkaufen.“

FLVB: Der Fakt, wegen Corona, sich nicht so konnten vorzubereiten wie beispielsweise eure Gegner, ist dies ein weiterer Nachteil, der die Aufgabe nochmals erschwert?

D.P.: „Nein, er erschwert die Aufgabe nicht, dieser Punkt ist einfach nur die Realität. Die Gegner bewegen sich auf professionellem Niveau, sie konnten ihre Vorbereitung auf diese Silver League wesentlich früher beginnen, indem sie u.a. ganz rezent auch an der EM-Quali teilnahmen und daher bereits in den Wettkampfmodus eingestiegen sind. Wir hingegen machen unsere ersten internationalen Schritte seit anderthalb Jahren Pause und Training – wobei wir auch für unsere Trainings praktisch nie komplett waren. Das ändert alles. Ich will aber betonen, dass wir einige Elemente dabeihaben, die mit Sicherheit sehr gute Dinge zeigen können. Die Frage, die sich aber stellt, ist, wie wir all das als Kollektiv auf den Platz bringen. Wissend, dass wir nur fünf Tage zusammenarbeiten konnten.“

FLVB: Ist die Silver League also alles andere als ein Geschenk?

D.P.: „Zu sagen, es ist nicht gut, nach so einer langen Pause gleich mit der Silver League zu starten, kann man so sehen und analysieren. Andererseits, was hatten wir sonst als Alternativen. Wir mussten holen, was kommt. Wir nehmen also, was kommt. ‚Pour moi, c’est du pain béni‘! Der Verband will weiter seinen eingeschlagenen Weg gehen, will weiter an internationalen Turnieren teilnehmen und ich nehme das dankend an und will, dass wir ein Maximum davon profitieren.“

FLVB: Eine etwas persönlichere Seite. Sie waren an Corona erkrankt, waren hospitalisiert und haben stark an dieser Krankheit gelitten. In welche Relation setzt man dann so eine Teilnahme an einer Silver League?

D.P. „Das ist schwer zu beantworten. Wenn ich in die Trainingshalle komme, vergesse ich all das. Ich will mich nicht mit vergangenen Lorbeeren rühmen. Der Volleyball hat mir fast 40 Jahre lang alles gegeben, er war und ist mein Leben. Als jetzt diese Krankheit kam, hat mir Vieles gefehlt. Die Familie, die Freunde, sie waren natürlich da, sie waren einem nah. Aber der Volleyball nicht. Von daher packe ich Holz an, dass ich auch jetzt zum Volleyball zurückkehren konnte. Alles ist wieder gut, zum Glück.“

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