Kapitän Gilles Braas feiert seine 125. Selektion
Mit seinen 29 Jahren ist Gilles Braas der zweitälteste Spieler im Luxemburger Spielerkader für diese Silver League – lediglich Tim Laevaert gehört mit seinen 34 Jahren der Ü30-Fraktion an. Das Durchschnittsalter der FLVB-Herren liegt...
bei 23 Jahren. Für etliche Spieler wird diese Silver League der allererste internationale Auftritt sein resp. erstmals, dass sie Luxemburg auswärts vertreten werden. Gilles Braas hingegen feiert zum Auftakt dieser Silver League gegen Kroatien seine 125. Selektion. Der Zuspieler, der mit Strassen erst kürzlich Meister wurde, rät seinen Nebenleuten daher, sich nicht selbst zu sehr unter Druck zu setzen. FLVB: Eure Mannschaft, die du als Kapitän aufs Spielfeld führst, ist nicht gespickt mit international erfahrenen Spielern. Du bildest u.a. als früherer Bundesligaspieler da eine Ausnahme. Wie definierst du deine Rolle?Gilles Braas: „Mit Tim (Laevaert) bin ich einer der Erfahrensten, mit den meisten Selektionen… und ich bin mit 29 Jahren einer der Ältesten. Unsere Rolle ist, die Mannschaft zu stärken, einen Kern zu haben mit Spielern, welche bereits solche Erfahrungen machen konnten. Die meisten kennen solche Spiele lediglich von Youtube oder dem Fernseher her. ‚Mir sin also do, fir se e bëssen ze guidéieren‘.“FLVB: Anderthalb Jahre fehlten Luxemburg solche Spiele. Da brennt doch jeder vor so einem Turnier...G.B.: „Die Vorfreude ist groß, sie ist aber auch geteilt. Ganz einfach, weil wir realistisch sein müssen. Mit dieser jungen Mannschaft haben wir derzeit bei solch einem Turnier einen sehr schweren Stand. Daher ist es etwas schade, dass wir jetzt bei der Silver League antreten. Vor drei, vier Jahren waren wir leitungsmäßig am Höhepunkt angelangt; wir waren zu dem Zeitpunkt die beste Mannschaftssportart Luxemburgs. Diese Zeiten sind vorbei und wir bauen wieder von unten neu auf. Aber es gab keine andere Wahl als jetzt die Silver League und es geht natürlich auch darum, froh sein zu dürfen, endlich überhaupt wieder spielen zu dürfen.“FLVB: Nach dem ersten Turnier in Österreich wird das zweite Turnier in Luxemburg organisiert (27.-30.5.2021). Braucht diese teils neuformierte Mannschaft in der Coque aus den eben genannten Gründen die Unterstützung von außen?G.B.: „Die Zuschauer müssen wissen, wo wir derzeit stehen. Und das ist, wie gesagt, nicht mehr dort, wo es noch vor einigen Jahren war. Bei ‚unserem‘ Novotel Cup konnten wir immer auf die Unterstützung unserer Zuschauer verlassen. Bei anderen Turnieren war das immer etwas anders. Und mit den ganzen momentanen Maßnahmen bin ich gespannt, wie viele Leute letztlich tatsächlich kommen werden. Organisatorisch ist das eine schwierige Aufgabe. Aber ja, gerade jetzt würde der Mannschaft jede Unterstützung guttun.“FLVB: Welchen Rat gibst du deinen Teamkollegen mit auf den Weg?G.B.: „‘Déi jonk Spiller solle sech absolut keen Kapp machen. Sie solle Spaß hun an alles, waat se déi nächst Deeg gesin, opsaugen‘. Leider wird die ganze Atmosphäre wegen Corona nochmal eine andere sein. Vor einer vollen Halle zu spielen, wäre etwas anderes gewesen. Wir haben absolut rein gar nichts zu verlieren. Niemand sollte sich auch nur den geringsten Druck machen. Wir können als Team nur überraschen. Niemand rechnet mit uns, daher können wir komplett frei aufspielen. Sich Ziele setzen ist schwer. Kroatien hat gerade erst gegen die Niederlande gewonnen, Ungarn ist gut unterwegs und gegen Österreich haben wir in der Vergangenheit stets gut dagegengehalten, zu mehr aber reichte es aber auch in der Vergangenheit nicht. Selbst, als wir auf unserem Höhepunkt waren. Also: Spielt ohne Druck, lernt und habt Spaß!“