Carla Mulli hat einen langen Leidensweg hinter sich  

Carla Mulli ist ein Globetrotter, sie hat in ihrem kurzen Leben bereits viel von der Welt sehen können und dürfen. Die letzten zwei Jahre hingegen waren für die 21-Jährige keine leichte Zeit. Erst eine schlimme Verletzung, dann kam Corona. Spielen konnte resp. durfte sie in ...

diesem Zeitraum kaum. Nun soll alles besser werden. Angefangen mit einem Wechsel in die 1. niederländische Liga, wo die Studentin in Zukunft für VV Utrecht spielen wird.

FLVB: Erst warst du lange am Knie verletzt, dann durftest du endlich dein Comeback nach dieser langen Zwangspause feiern ehe COVID dich wiederum ausgebremst hat. Was genau ist in dieser Zeit passiert?

C.M.: „Anfang 2019 habe ich mir eine Knieverletzung zugezogen und konnte daraufhin mehr als ein Jahr nicht spielen. Letzten Oktober habe ich dann in Holland endlich mein Comeback feiern dürfen. Fünf Spiele lang verlief alles gut und wie allen anderen ereilte mich das gleiche Schicksal, Schluss im November. Leider wurde die Meisterschaft nicht wieder aufgenommen und somit war somit auch meine Saison beendet. Bei der Nationalmannschaft ist mein letztes Spiel sogar noch länger her, 2019 war hier mein letztes Spiel.“

FLVB: Fünf Spiele innerhalb von etwas mehr als zwei Jahren. Da muss die Freude einfach nur riesig sein, überhaupt wieder spielen zu können, oder?

C.M.: „Ja, nicht nur ich, jeder ist einfach nur froh, überhaupt wieder spielen zu dürfen. Und hoffentlich auch wieder vor Publikum spielen zu können. Ich habe einfach nur lange auf diesen Moment warten müssen, jetzt auch endlich wieder mit den Mädels in der Nationalmannschaft spielen zu dürfen. Das ist Freude pur.“

FLVB: Du bist erst 21 Jahre alt, wie interpretierst du in dieser nochmal stark verjüngten und erneuerten Damen-Nationalmannschaft deine persönliche Rolle?

C.M.: „Ich habe mich eigentlich immer auch noch zu den jungen Spielern gezählt. Wenn ich jetzt jedoch einen Blick auf unseren Spielerkader und auf die Erfahrungswerte unserer Spielerinnen werfe, dann bringe ich, was die Erfahrung betrifft, etwas mehr mit. Meine Rolle ist somit auch, die jungen Spielerinnen zu führen, sie ´mitzunehmen´, sie auch moralisch zu unterstützen. Auch wegen der Erfahrung, welche ich in den letzten zwei Jahren machen musste und lediglich auf der Bank Platz nehmen durfte, bin ich noch dankbarer. Alles zusammen bringt auch einen Reifeprozess mit sich. Man erkennt, nicht alles im Leben ändern zu können, Geduld haben zu müssen, Dinge zu akzeptieren. Das ist nicht immer einfach und man fängt noch mehr an zu schätzen, was man hat. Daher macht es mir auch wieder so viel Spaß wieder spielen zu dürfen.“

FLVB: Geduld war also gefragt, muss man die auch mit dieser neuformierten Mannschaft haben?

C.M.: „Klar muss man Geduld haben, andererseits müssen wir richtig pushen. Dieses Turnier ist eine wahre Challenge für uns. Es wird auch ein Lernprozess sein da das Entwicklungspotenzial nicht so groß ist, wenn man immer nur gegen die gleichen schwächeren Mannschaften spielt. Es wird ein Test werden, Leistung auch auf einem anderen Niveau bringen zu müssen. Mal etwas anderes zu sehen, als das, was man gewohnt ist, kann eigentlich nur inspirierend sein.“

FLVB: Du persönlich nimmst nächste Saison auch eine andere Challenge in den Niederlanden an.

C.M.: „Ich bin wirklich froh auch im Verein eine neue Challenge angehen zu dürfen. Der Sprung von der 2. Liga mit Huizen die 1. Liga zu VV Utrecht wird auch für mich Neuland bedeuten, das Niveau wird wesentlich höher sein. In erster Linie hoffe ich, mich nochmal weiterentwickeln zu können. Und dieser Erfahrungsschatz will ich dann natürlich auch irgendwann in die Nationalmannschaft übertragen.“

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